Zigerkrapfen zur Fasnacht

Man kommt sich schon ein wenig komisch vor, wenn man nach dem Verlassen eines Restaurants auf einen großen roten Drachen trifft, der einen (gefüllten) Bierkrug in der Hand hält. Falscher Film? Nein, Anfang Januar hatte in der deutschsprachigen Schweiz (Zentralschweiz) schon der Fasching / die Fas(t)nacht begonnen. Wenn wir das gewusst hätten…

Der Drache war aber ganz brav und wollte eigentlich nur ins nächste Pub. Verständlich. Was ich aus der Geschichte mitgenommen habe? Wo Fasching ist, sind auch besondere Bräuche nicht weit. Nein, ich meine nicht die Steampunk-Fuchs-Kapelle am nächsten Tag. Sondern: Gebäck.

Schweizer Zigerkrapfen gefüllt mit Ricotta

Und so unspektakulär sehen die Zigerkrapfen dann aus. Sie haben’s aber in sich. 😉

Bin ich in einem anderem Land, oder einfach in einer anderen Region, wird als erstes ausgekundschaftet, was es dort so zu Essen gibt. 🙂 Ich liebe es, in die ansässigen Supermärkte zu gehen und mir anzusehen, was es dort alles so gibt. Vor allem aber gehe ich gerne in Bäckereien / Konditoreien. Dort wird dann vieles Unbekanntes probiert… Zufälligerweise stieß ich auch auf ein, zwei mir neue Teilchen, von denen ich eines gerne vorstellen möchte: Zigerkrapfen.

Ziger ist ein Molken- bzw. Frischkäse, der relativ neutral schmeckt und den ich bisher in unserer Gegend noch nie gesehen habe. Das Internet sagt, man kann ihn auch durch Ricotta ersetzen, was ich auch tatsächlich getan habe. Und mit Ziegen hat er wohl auch nichts zu tun. 😉

Nur eine Sache konnte ich nicht auf die Schnelle organisieren, die aber aus den Krapfen etwas Besonderes macht: Sandelholz. Dieses befindet sich in einer Gewürzmischung, die es bei uns so nicht gibt. Muss ich mir nächstes Mal besorgen.
Da aber, wie so oft, jedes Rezept für die Krapfen anders ist, kann man sehr stark variieren. Nicht einmal der Teig der Zigerkrapfen ist fest: Hefe-, Quark-, Blätterteig – alles ist möglich. Nur die Füllung sollte Ziger bzw. Ricotta enthalten. 😉

Typisches Gebäck für den Fasching Fasnacht aus der Schweiz

Kleine Halbmonde liegen bereit zum Verzehr…

Rezept

400 g Weizenmehl Type 1050
65 g Butter
65 g Rohrohrzucker
250 g Speisequark
eine Prise Salz

für die Füllung

280 Ricotta
1-2 Eier (M)
2 EL Rohrohrzucker

1 Eigelb zum Bestreichen, Zimt-Zucker zum Bestreuen

Mehl und Butter miteinander vermengen, sodass sich Teigbrösel ergeben. Zucker, Quark und Salz zugeben und zu einem Teig verkneten. Diesen ca. eine Stunde kalt stellen. Dann ca. 5 mm dick ausrollen und Kreise ausstechen. Normalerweise sind die Krapfen ca. 12 cm lang – ich habe mich aber für eine kleine Variante mit ca. 7 cm Länge entschieden. Wer größere Zigerkrapfen backen will, sollte die Backzeit anpassen.

Für die Füllung alle Zutaten gut miteinander vermischen, diese sollte nicht zu flüssig sein. Dann immer einen TL Füllung auf einen Kreis geben und diesen dann sorgfältig verschließen. Mit Eigelb bestreichen und etwas Zimt-Zucker darüber verstreuen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und im vorgeheizten Ofen (180 °C, Ober- und Unterhitze) ca. 20-25 Minuten backen. Auskühlen lassen.

Tipp: Man kann auch Hefeteig für die Zigerkrapfen nutzen und diese dann frittieren. Das war mir aber zu nahe an unseren Krapfen, darum die Back-Variante. 😉

Tipp 2: Die Zigerkrapfen sobald wie möglich verzehren und NICHT einfrieren. Das tut ihnen nicht gut. Glaubt mir…

Tipp 3: Wer Sultaninen mag, kann der Füllung noch ein paar klein geschnittene beigeben. Der Mann mag keine Sultaninen. Das Ende der Sultaninen-Zigerkrapfen. 😉

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